„Ich war erst sehr skeptisch und hatte mir viele Gedanken gemacht. Denn ich konnte mir zunächst keinen Bürojob für mich vorstellen, weil ich vorher als Tierarzthelferin immer körperlich gearbeitet hatte. Und ich war mir auch nicht sicher, ob ich die Prüfungen überhaupt bestehe“, fügt Laura Heise hinzu. Doch das hat sie natürlich. Seit Juli 2022 ist die junge Frau fertige Sozialversicherungsfachangestellte.
„Es war sehr viel Stoff, den wir in zwei Ausbildungsjahren im BFW durchzugehen hatten, und ich musste erst einmal wieder ins Lernen ´reinkommen“, erzählt sie. „Es gab Höhen und Tiefen“, aber sie hätten einen tollen Kurs und tolle Ausbilder, wie Frau Armbruster, gehabt, die sie sehr engagiert unterstützt hätte, sodass sie ihre Ausbildungszeit im BFW als sehr positiv erlebt hätte. „Ich pendelte damals jeden Tag von München nach Kirchseeon, weil ich einen Hund zu Hause habe. Eine weitere Mitschülerin pendelte auch. Wir hatten immer zusammen gelernt und sind noch immer befreundet“, erzählt sie fröhlich. Das war von Sommer 2020 bis Sommer 2022. Vor Ausbildungsbeginn hatte Laura Heise noch einen dreimonatigen Reha-Vorbereitungskurs absolviert. Bis es soweit war, hatte die damals 24-Jährige ein paar Hürden zu bewältigen. Aber von vorn.
Als Tierarzthelferin hatte die junge Frau nach ihrer Lehre nur zwei Jahre arbeiten können, dann bekam sie eine chronische Schmerzerkrankung, die sie zu der Umschulung zwang. „Ich hatte mich zwar bei der Agentur für Arbeit informiert, recherchiert habe ich dann aber alles komplett allein im Internet. An den Gedanken, dass jetzt ein Bürojob hermuss, hatte ich mich indes gewöhnt, aber es sollte kein einfacher Bürojob werden. Dann ergaben meine Recherchen, dass ich als Sozialversicherungsfachangestellte auch mit Gesetzen zu tun hätte. Insofern schien mir der Beruf anspruchsvoller, und er hat einen medizinischen Bezug, denn von dort komme ich ja – wenn auch aus dem Veterinärbereich.“
Die Umschulung zur Sozialversicherungsfachangestellten hatte die Agentur via Bildungsgutschein bewilligt, aber ein Assessment und eine Berufsfindung und Arbeitserprobung wurde ihr nicht angeboten. „Herr Faryna, mein Integrationsmanager, half mir umgehend, als es ein Problem mit der Finanzierung gab: Er nahm direkt Kontakt mit der Agentur auf und klärte, dass ich nicht nur einen Bildungsgutschein erhielt, sondern die ganze Maßnahme finanziert bekam“, erzählt sie anerkennend. Und wie kam sie zu ihrem jetzigen Job bei der Siemens Betriebskrankenkasse (SBK)?
„Durch mein Praktikum, das ich vorher hier drei Monate absolviert hatte.“ Dort hatte sie sich gegen Ende des Praktikums gleich noch einmal intern als Kundenberaterin beworben. Genau genommen bewarb sie sich bei verschiedenen Krankenkassen und bekam von der SBK schnell eine positive Rückmeldung. „Aber“, so die junge Frau, „Herr Richter hat mir bei der Optimierung meiner Bewerbungsunterlagen sehr geholfen. Sonst hätte das so nicht so gut und so schnell geklappt“, sagt sie lächelnd. Die Bestätigung für die neue Stelle bekam sie noch vor ihren Abschlussprüfungen im BFW, so dass sie im August 2022 umgehend dort anfing. Frau Heise ist bei der SBK persönliche Kundenberaterin mit eigenem Kundenstamm. Dazu kommen auch vertriebliche Aufgaben wie Weiterempfehlungen. Sie arbeitet in einem Team von acht Kundenberatern und zwei Azubis. „Meine jetzige Arbeit macht mir sehr viel Spaß. Es gibt sehr viel Abwechslung, das Team ist ideal, die Wertschätzung ist groß und meine Chefin ist auch toll. Und ich kann mich hier weiterentwickeln, denn ich möchte auch nicht ewig in der Kundenberatung bleiben. Doch jede Entwicklung muss auch zu den persönlichen Familienplänen passen.“
Ihre ehemalige Klassenkameradin und Freundin arbeitet heute übrigens auch bei der SBK. „Ich habe meine Freundin bei der SBK empfohlen, sie wurde gern genommen und alle sind happy“, erzählt sie verschmitzt. Die Freundin sitzt zwar in einem anderen Team, ist aber auch Kundenberaterin und insofern im selben Fachgebiet.
Was würde sie denjenigen sagen, die heute mit einer Umschulung oder Weiterbildung im BFW beginnen? „Halte durch. Es wird auch mal schwierige Zeiten geben, aber es ist alles definitiv machbar. Und es ist in jedem Fall eine große Chance, noch einmal neu Fuß zu fassen. Man kann sich immer neu orientieren und es auch erreichen, wenn man es möchte. Das ist so.“
Die nächste Ausbildung zur/m Sozialversicherungsfachangestellten beginnt am 10. Juli 2024. Der entsprechende Reha-Vorbereitungslehrgang beginnt am 10. April 2024.
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