Stellungnahme zur Baumfällung auf dem Gelände des BFW München in Kirchseeon.

Das Berufsförderungswerk München (BFW) plant in Kirchseeon seit geraumer Zeit bauliche Veränderungen auf seinem weitläufigen Campusgelände an der Moosacher Straße. Die Baumaßnahme ist erforderlich, weil ein Teil der knapp 50 Jahre alten Gebäude wirtschaftlich nicht saniert werden kann. 

Es soll ein Ersatzgebäude auf dem ehemaligen Minigolfplatz errichtet werden. Anschließend werden zwei alte Gebäude zurückgebaut und die dabei frei werdenden Flächen renaturiert und mit neuen Bäumen bepflanzt.   

Im Sommer 2020 hat der Gemeinderat Kirchseeon der Maßnahme ohne Gegenstimme zugestimmt. Das BFW hat daraufhin die Planungen vorangetrieben. Dafür ist bereits ein erheblicher finanzieller Aufwand im mittleren sechsstelligen Bereich betrieben worden.

Im Herbst 2020 wurden lokale Vertreter des Bund Naturschutz (BN) auf die vorgesehene Maßnahme aufmerksam. Die Versuche des BFW, auf den BN zuzugehen, waren nicht erfolgreich. Im Gegenteil: Seitens des BN wurde ohne stichhaltige argumentative Grundlage versucht, einen rein emotional motivierten öffentlichen Druck gegen die Baumaßnahme des BFW aufzubauen. Dabei haben sich Vertreter des BN widerrechtlich auf das Privatgelände des BFW begeben und dort ungenehmigte Fotoaufnahmen gemacht, sowie Messungen durchgeführt.   

Um weiteren Schaden von seinem Bauvorhaben abzuwenden und um wieder Ruhe in die öffentliche Diskussion einziehen zu lassen, hat sich das BFW unter Einbindung der Gesellschafterversammlung entschlossen, die Planung anzupassen. Dabei wurden auch einige Anregungen und Forderungen des BN umgesetzt. 

Durch die erfolgte Umplanung können über 80 Bäume erhalten bleiben, die eigentlich zur Fällung vorgesehen waren. Dies wurde erreicht, indem der aktuelle Bestands-Parkplatz von den Baumaßnahmen nahezu vollständig unangetastet bleibt. Weiterhin wurde die Planung dahingehend optimiert, dass auch auf die südlich der Gebäude 3.0 und 3.2 gelegenen neuen Stellplätze vollständig verzichtet wird. Dies bedeutet, dass deutlich weniger Bäume für die Schaffung von Stellplätzen gefällt werden müssen und sich dadurch der Umfang der versiegelten Fläche weiter reduziert.

Die zur Errichtung des neuen Gebäudes weiterhin unvermeidlichen Baumfällungen haben sich damit in der Anzahl um mehr als ein Drittel reduziert. Die neu herzustellenden Stellplätze haben sich – bei gleichbleibendem Stellplatzangebot auf dem BFW-Gelände – ebenfalls um mehr als 10 % reduziert (58 neue Stellplätze weniger). Die versiegelte Fläche vermindert sich insgesamt um knapp 1.000 m².

Nachdem kurz vor Weihnachten alle Voraussetzungen für die Durchführung der Baumfällarbeiten vorlagen - auch ein naturschutzfachliches Gutachten hat grünes Licht gegeben - wurde der Bürgermeister schriftlich über die anstehenden Maßnahmen informiert. Da es die laufende Fällperiode, die Witterungsbedingungen und die ferienbedingte Abwesenheit der Umschüler zugelassen haben, wurden die rechtmäßigen Fällungen noch vor dem Jahreswechsel durchgeführt. 

Die darauf erfolgten polemischen Äußerungen des BN gegen das BFW entbehren jeder Faktengrundlage. Das BFW wird die Bauplanung daher in enger Abstimmung mit der Gemeinde Kirchseeon fortführen.