Bisher wurde die Nachbetreuung auf ein halbes Jahr nach erfolgreicher Abschlussprüfung beschränkt. Ab sofort können sich ehemalige Teilnehmer auch noch dann an einen Integrationscoach wenden, wenn sie länger als sechs Monate außer Haus sind und noch keinen passenden Arbeitsplatz gefunden haben.
Zwei Jahre Arbeitslosigkeit, Frust nach 56 erfolglosen Bewerbungen – und dann mit Unterstützung des BFW das Happy End: Ada M., die beim BFW einen kaufmännischen Beruf erlernt hatte, konnte so nach acht Beratungsterminen und zwei Terminen zum Probearbeiten ihren neuen Arbeitsvertrag unterschreiben. Auf ihrem Stundenplan stand neben Sozialkompetenztraining und dem Erstellen von Bewerbungsunterlagen vor allem das Einüben von Vorstellungsgesprächen. Coronabedingt fanden die letzten Trainings online statt – eine gute Vorbereitung für die späteren Vorstellungstermine, die tatsächlich als Video-Interviews erfolgten.
Die Kosten für das Coaching-Paket wurden von ihrem Leistungsträger übernommen, die Einzelberatung kann aber auch von Selbstzahlern in Anspruch genommen werden. Im ersten halben Jahr nach Ende der Ausbildung im BFW bleibt die Betreuung natürlich kostenfrei. „Trotz der Integrationsunterstützung während der Ausbildung und der Nachbetreuung gibt es immer wieder Einzelfälle, die aufgrund besonderer persönlicher Gegebenheiten weitere Hilfestellungen benötigen“, so Doreen Jürgens vom Reha- und Integrationsmanagement.
Sie ist froh, mit dem neuen Coaching-Angebot eine Lücke schließen zu können. Neu ist außerdem, dass Doreen Jürgens auch BFW-Absolventen berät, die nicht arbeitslos sind, sich aber umorientieren und beruflich weiterentwickeln möchten. So wie bei Herbert K.: Er hat im BFW erfolgreich umgeschult und direkt nach der Abschlussprüfung eine Stelle gefunden. Den wohnortnahen Job hat er angenommen, um Berufserfahrungen zu sammeln und keine Lücke im Lebenslauf zu haben. Doch ein Jahr später will er mehr und sich beruflich verbessern. Auch hier kann der Integrationscoach individuell beraten.
Neben einer ausführlichen Analyse der Ist-Situation und der Reflexion der bisherigen beruflichen Laufbahn wird ein genaues Profil erstellt. Stärken kennen – Stärken nutzen. Nach diesem Motto werden die Kompetenzen der Teilnehmer ermittelt und dokumentiert. „Wer sich selbst gut kennt, kann die eigene berufliche Zukunft besser planen“, so Jürgens. Sie ist zertifizierte ProfilPASS-Trainerin und Beraterin. Der ProfilPASS wurde vom Deutschen Institut für Erwachsenenbildung entwickelt. Neben dem rein beruflichen Werdegang werden Soft Skills wie beispielsweise Team- und Lernfähigkeit, Kreativität, Anpassungsfähigkeit und Belastbarkeit ermittelt.
Das Kompetenzprofil soll dabei helfen, die nächsten Schritte der beruflichen Neuorientierung zu planen. Dafür werden genaue Ziele formuliert und deren Umsetzung geplant, professionelle Bewerbungsunterlagen erstellt und Vorstellungsgespräche individuell vorbereitet und im Nachhinein analysiert. Auf Wunsch erhalten die Teilnehmer abschließend ein Kompetenz-Zertifikat. Buchbar sind Einzelcoachings mit jeweils 60 Minuten oder ein Coaching-Paket mit sechs Einzelstunden.
Für Anfragen wenden Sie sich gerne an:
Doreen Jürgens · Integrationscoach
Tel.: 08091/51-1162
E-Mail: d.juergens@bfw-muenchen.de