Von Anfang an dabei: Rückblick auf den Kurs IE1


50 Jahre BFW München – und vor 50 Jahren begann für Heinz Wölfel im BFW seine Reise in die Welt der Elektronik. „Wir waren der erste Informationselektroniker-Lehrgang (IE1), der im neuen Berufsförderungswerk in Kirchseeon ausgebildet wurde und können somit sagen: Wir waren ganz am Anfang dabei!“

Der Weg dorthin war jedoch nicht so geradlinig. Eine Mehl­staub-Allergie (im Volksmund Bäcker-Asthma) zwang Heinz Wölfel, seinen Beruf als Bäcker aufzugeben. Diese scheinbare Hürde entpuppte sich aber auch als Tür zu neuen Möglichkei­ten. Durch die Umschulung im Berufsförderungswerk München wagte er im April 1974 den Schritt in eine neue berufliche Rich­tung, mit der Ausbildung zum Informationselektroniker.

Die Ausbildungszeit im BFW hat Heinz Wölfel als eine Zeit voller Herausforderungen und Höhepunkte in Erinnerung. „Alles war neu, ungewohnt, fremd und doch so sehr span­nend. Das neue BFW-Gebäude war aber noch nicht ganz fertig, und so begannen erstmal nur ein unvollständiger Elektroniker-Lehrgang sowie vier weitere Kurse – Büropraktiker, Bürokaufleute, Funkelektroniker und Informationselektroniker. Mit nur wenigen Klassen und wenigen Wohnräumen, im fünf­ten und sechsten Stock, begann damals auch der Internatsbe­trieb. „Die Handwerker sind noch aktiv gewesen und wir hatten die ersten Wochen erstmal Unterricht in der Aula.“ Da es für alle ein Neuanfang war, blieb die Klasse meist auch in den Pau­sen zusammen. Nach dem Unterricht traf man sich dann eben­falls noch. „So entstand bereits in den ersten Monaten eine wunderbare und fortwährende Klassengemeinschaft, die über fünf Jahrzehnte halten sollte."

Besonders positiv blieb Heinz Wölfel auch die erstklassige Ausbildung im Gedächtnis, die sogar außerhalb des BFWs, in der freien Wirtschaft, als höherwertig angesehen wurde, als die herkömmliche duale Ausbildung. Die Berufsvermittlung für Heinz Wölfel nach dem BFW erfolgte dann durch das Arbeitsamt Nürnberg, das ihm auch die Umschulung im BFW empfohlen hatte. Eine passende Arbeitsstelle wurde schneller gefunden als erwartet. „Eine Auszeit nach der Umschulung war nicht mehr drin.“

Heinz Wölfel arbeitete nach seiner beruflichen Rehabili­tation als Industrieelektriker in einer Elektronikfirma, die sich auf Sicherheitstechnik spezialisiert hatte. Dort war er unter anderem für den Bau von ELA-Zentralen (Durchsage-Anlagen), BMA-Zentralen (Brandmelder-Technik) und Nebenuhren-Anlagen (zentral gesteuerte Zeitanzeige in gro­ßen Gebäuden) sowie die entsprechende Notstromversorgung zuständig. Seine Aufgaben umfassten Anlagenbau, Fertigung, Prüfaufgaben, Weiterentwicklung und Service. Später über­nahm er die Verantwortlichkeit eines Gruppenleiters sowie die Planung und Betreuung von Kundenprojekten.

Trotz Herausforderungen während seiner beruflichen Laufbahn empfindet Heinz Wölfel seine Karriere als äußerst spannend und lohnend. Er hat unzählige Kurse und Weiterbildungsmaß­nahmen absolviert und verschiedene Positionen in seinem Unternehmen bekleidet, den Meister gemacht und war die rechte Hand des Chefs, eine echte Vertrauensposition. Die tech­nologischen Anforderungen in seinem Beruf haben sich natür­lich in den letzten fünf Jahrzehnten enorm weiterentwickelt und eine ständige Weiterbildung und Fortbildung sind uner­lässlich. „Das ist aber auch der ganz große Reiz an diesem Beruf. Es blieb immer spannend!“

Rückblickend betrachtet Heinz Wölfel die berufliche Rehabi­litation im BFW als das Beste, was ihm passieren konnte. Er ermutigt jeden, der sich für eine Umschulung entscheidet, diese Chance zu ergreifen und ohne Zweifel voranzugehen: „Machen! Auf jeden Fall!“

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