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Zwischen Ehrgeiz und Schmerz: Der Wille zur beruflichen Erfüllung

Schmerzen, Ehrgeiz, Trauer und Enttäuschung – davon erzählt Atanaska Andreeva, und das mit einer beeindruckenden Ausstrahlung von Lebensfreude und Dankbarkeit. Der Weg zur Geprüften Qualitätsfachfrau (Fertigungsprüftechnik) war hart, aber es hat sich gelohnt!

„Ich stamme aus Bulgarien und wanderte 1999 mit meinem Partner (und späteren Ehemann) nach Italien aus, wo dann 2005 unsere Tochter zur Welt kam.“ Die Wirtschaftskrise 2008 erschwerte die Arbeitssuche, und so folgte die kleine Familie 2012 dem Vorschlag von Andreevas Schwester, die als Krankenschwester in Starnberg arbeitete, nach Deutschland zu kommen. „Hier begann ich als Zimmermädchen in einem Hotel, ohne Deutschkenntnisse.“ Die drei fanden eine Wohnung in Starnberg, gegenüber der Kreisklinik – und so kam Andreeva die Idee, sich dort einmal zu bewerben. „Durch die Hilfe meines Schwagers bekam ich eine Anstellung bei der Reinigungsfirma, die im Krankenhaus tätig war.“

Zweieinhalb Jahre später erhielt Andreeva ein direktes Jobangebot vom Krankenhaus und wurde als Stationsassistentin eingestellt. „Zuerst arbeitete ich in der Klinikapotheke und im Einkaufslager und kam dann auf die Kinderstation, wo ich ein Jahr lang tätig war.“ Während dieser Zeit entwickelten sich starke Hüftprobleme, die zu einem Knorpelriss führten und operativ behandelt werden mussten. „Leider brachte die Operation im November 2017 keinen Erfolg, die Schmerzen blieben. Auch eine anschließende vierwöchige Rehabilitation half nichts, und ich wurde aus der Reha als arbeitsunfähig entlassen."

Während der medizinischen Reha erfuhr Andreeva, dass es die Möglichkeit einer beruflichen Rehabilitation gibt. „Ich wollte arbeiten und da ich die Bedingungen erfüllte, war dies meine Rettung." Der Antrag gestaltete sich jedoch schwierig: Nach einer Absage und einem eingelegten Widerspruch erhielt sie schließlich die Zusage für eine einwöchige Arbeitserprobung im BFW München. „Ich zeigte, dass ich motiviert war, zu arbeiten."

Während der Arbeitserprobung durchlief Andreeva verschiedene Tests und Gespräche. „Interessanterweise kam bei mir der Bereich Qualitätssicherung zunächst nicht in Frage, weil ich aufgrund meiner persönlichen Genauigkeit zeitlich nicht alle Aufgaben bearbeiten konnte." Ironischerweise arbeitet sie nun als Fachkraft für Qualitätssicherung! Nach dieser Maßnahme erhielt Atanaska Andreeva die Genehmigung für einen dreimonatigen Reha-Vorbereitungskurs, der Voraussetzung für die Bewilligung der Umschulung war. Im Juli 2019 konnte sie dann schließlich die Umschulung zur Technischen Produktdesignerin beginnen. Durch den intensiven Einsatz der Computermaus und ihren unermüdlichen Lernwillen beim Umgang mit dem CAD-Programm entwickelte sich eine Sehnenscheidenentzündung im rechten Arm, die sie zwang, die Ausbildung vorerst zu unterbrechen. „Die einzige Möglichkeit zur Umschulung, passend für mich, war nun die Ausbildung zur Qualitätsfachfrau."

Die Ausbildungszeit war voller Herausforderungen, denn im Mai 2021 erkrankten beide Eltern in Bulgarien schwer an COVID-19 und mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden. „Ich konnte sie wegen schulischer Verpflichtungen und Corona-Einschränkungen nicht besuchen, und die Sorge um sie war groß. Während meine Mutter überlebte, verstarb mein Vater tragischerweise auf der Intensivstation, ohne dass ein Abschied möglich war. Dieser Verlust belastete mich sehr, doch mein Ziel, die Umschulung abzuschließen, gab mir die Kraft weiterzumachen." Kurz darauf entschied sie sich für eine Impfung, um an den Prüfungen teilnehmen zu können. „Leider entwickelte ich als Nebenwirkung eine Schleimbeutelentzündung, so dass ich zu Beginn meines Pflichtpraktikums bei der Firma HTI Automation GmbH in Ebersberg eine Armschlinge tragen musste." Trotz dieser gesundheitlichen Einschränkungen arbeitete sie mit vollem Einsatz. Ihr Engagement wurde auch belohnt: Die Firmenleitung war so zufrieden, dass ihr ein Arbeitsvertrag angeboten wurde, und die Abschlussprüfungen hat sie sogar als Kursbeste abgeschlossen. Nach 18 Monaten bei HTI entschied sich Atanaska Andreeva jedoch aufgrund des langen Arbeitsweges für einen Wechsel und ist inzwischen bei der SCANLAB GmbH in Puchheim, einem Weltmarktführer für Scan-Lösungen, unbefristet angestellt. Dort kann sie das Gelernte optimal anwenden. „Meine Arbeit wird sehr geschätzt, und ich habe ein tolles Team."

„Ich bin stolz auf meinen Weg und möchte anderen Menschen in ähnlichen Situationen Mut machen: Niemals aufgeben, egal welche Herausforderungen sich stellen! Dieses wertvolle Angebot der beruflichen Rehabilitation gibt es nur in Deutschland. Ich bin zutiefst dankbar für die Chance, die ich erhalten habe."

Die nächste Ausbildung zum/r Geprüften Qualitätsfachfrau/-mann, Fertigungsprüftechnik, beginnt am 05.02.2025. Der Reha-Vorbereitungslehrgang startet am 06.11.2024.